Die Wärmepumpe ist längst zum Symbol der Energiewende in Deutschland geworden. Aktuell geht die Nachfrage jedoch zurück. Warum?
300.000 Wärmepumpen wurden im vergangenen Jahr in Deutschland eingebaut. So viele wie nie zuvor. Innerhalb kürzester Zeit wurden Wärmepumpen zum Symbol für die Energiewende in Deutschland. Für das Jahr 2024 hatte die Bundesregierung deshalb 2022 noch das Ziel von einer halben Millionen Wärmepumpen ausgegeben. Doch davon ist mittlerweile keine Rede mehr. Beim Handwerk für Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik (SHK) rechnet man nicht damit, dass der Wachstumstrend weiter anhält. Im Gegenteil: „Wenn wir Glück haben, schaffen wir vielleicht zwischen 180.000 und 200.000 Geräte“, sagte Michael Hilpert, Präsident des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) kürzlich der Deutschen Presseagentur (dpa).
Wärmepumpen ziehen Energie aus der Umgebungsluft, aus dem Erdreich oder dem Grundwasser, gewinnen so Wärme und leiten diese in die Wohnräume weiter, indem sie die kostenlose Umweltenergie für Heizung und Warmwasser nutzbar machen. Im Prinzip funktionieren sie also umgekehrt wie ein Kühlschrank. Und: Sie gelten nach wie vor als elementar für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Und zwar insbesondere dann, wenn die Geräte mit grünem, also nachhaltig produziertem Strom, angetrieben werden.

Warum also droht der Markt für Wärmepumpen nun einzubrechen? Der Hauptgrund ist, so sagen es Experten, die große Verunsicherung auf Kundenseite. Zu unklar scheint für viele derzeit, wie die Energieversorgung künftig funktionieren soll, ob neue Energieträger wie Wasserstoff an Bedeutung gewinnen werden oder wie sich die Strompreise entwickeln. Die Kunden zögern daher mit dem Kauf einer Wärmepumpe. Und das wirkt sich bereits auf die Geschäftserwartungen der SHK-Innungsbetriebe aus. Die Prognosen für die nächsten Monate fallen deutlich pessimistischer aus als noch vor einem Jahr, geht aus einer Umfrage unter 2300 Betrieben hervor.
Die Firmen, auch das geht aus der aktuellen Umfrage hervor, wären jedoch eigentlich bereit zu liefern. Denn zum einen sind die Lieferengpässe bei Wärmepumpen, über die vor einem Jahr noch mehr als 85 Prozent der befragten SHK-Betriebe klagten, deutlich zurückgegangen. Und zum anderen haben viele Unternehmen wieder deutlich mehr Kapazitäten für Aufträge. Denn vor einem Jahr waren zwei Drittel der befragten Betriebe noch überlastet, wie die Umfrage ergab. Jetzt hat sich dieser Wert auf 52 Prozent reduziert.