Digitale Gebäudetechnik auf dem Vormarsch: Neue Studie zeigt großes Potenzial für Wohnungswirtschaft
In Zeiten steigender Energiepreise und wachsender Klimaschutzanforderungen rückt ein Thema besonders in den Fokus: die Digitalisierung der Gebäudetechnik. Eine aktuelle Studie des Kompetenzzentrums Energieeffizienz durch Digitalisierung (KEDi) mit dem Titel „Geschäftsmodelle für digitale Gebäudetechnologien“ zeigt, wie smarte Technik und innovative Geschäftsmodelle der Wohnungswirtschaft helfen können, CO₂-Emissionen zu senken, Kosten zu sparen – und zugleich komfortableres Wohnen zu ermöglichen.

Smarte Lösungen sparen bis zu 20 % Energie
Der Einsatz digitaler Gebäudetechnologien kann die Energieeffizienz von Wohngebäuden um bis zu 20 Prozent verbessern. Möglich wird das durch intelligente Steuerungssysteme, die etwa den Wärmebedarf präzise erfassen und automatisch regeln. Die Technik schafft die Grundlage für maßgeschneiderte Sanierungsstrategien und den sinnvollen Einsatz von Wärmepumpen oder Fernwärme.

Doch die Technik allein ist längst nicht mehr alles. Die Branche wandelt sich: Weg von rein technikorientierten Produkten – hin zu servicebasierten Angeboten. Immer häufiger ergänzen Schulungen, Beratungen und „Rundum-Sorglos-Pakete“ die klassischen Hardwarelösungen.

Vom Start-up bis zum Großkonzern: Vielfalt an Angeboten wächst
Laut der Studie gibt es bereits ein breites Spektrum an Geschäftsmodellen, das sich rasant weiterentwickelt. Vor allem junge Unternehmen und PropTech-Start-ups treiben den Wandel voran. Ihr Ziel: Den Zugang zur Gebäudetechnik durch einfachere, dienstleistungsorientierte Angebote erleichtern – insbesondere für Unternehmen, die bislang zögern.

KEDi hat dafür insgesamt 21 Expertinnen und Experten aus der Branche interviewt. Die Erkenntnis: Es existieren neun Hauptmuster und zwölf ergänzende Varianten von Geschäftsmodellen – von klassischen Contracting-Angeboten über flexible Preis- und Finanzierungsmodelle bis hin zu innovativen Kooperationsformen.

Hürden bleiben – doch Lösungen sind in Sicht
Trotz vieler Fortschritte gibt es noch Stolpersteine. Technische Herausforderungen wie fehlende Kompatibilität zwischen Systemen, hohe Investitionskosten und mangelnde Akzeptanz neuer Technologien bei Mieterinnen und Mietern bremsen die Entwicklung. Auch regulatorische Unsicherheiten wirken sich negativ aus.

Die Studie fordert daher mehr politische Unterstützung – etwa durch überarbeitete Förderprogramme oder eine Anpassung gesetzlicher Rahmenbedingungen, um Investitionen schneller und einfacher umzulegen.

Online-Navigator als Zukunftstool
Ein besonders spannender Vorschlag der Studie: Ein interaktiver Online-Navigator, der Wohnungsunternehmen dabei unterstützt, passende Geschäftsmodelle schnell zu finden. Mit wenigen Klicks könnten Unternehmen so gezielt durch die vielfältigen Optionen navigieren – inklusive Praxisbeispielen, Erfahrungsberichten und direkten Ansprechpartnern.

Fazit: Digitalisierung als Schlüssel zur Wärmewende
Digitale Gebäudetechnologien sind mehr als nur ein Zukunftsthema – sie sind bereits heute ein entscheidender Baustein für die Wärmewende. Wer frühzeitig investiert, kann nicht nur Energie und Kosten sparen, sondern sich auch als Vorreiter in einem nachhaltigkeitsgetriebenen Markt positionieren.

Quelle: Factsheets KEDi Studie Geschäftsmodelle für digitale Gebäudetechnologien